„Unsere Zukunft liegt im Klopapier“ – so formulierte es ein Manager von Aracruz, Brasiliens größtem Zellstoffkonzern, der internationale Hygienepapierhersteller beliefert. Betrachtet man die Umweltauswirkungen, die der steigende Papierverbrauch vor allem auf Biodiversität und Klima hat, so könnte man auch formulieren: „Unsere Zukunft liegt bald im Klo“ – wenn wir uns nicht zur Papierwende durchringen, also weniger Papier verbrauchen und auf Recyclingpapier umsteigen.
Unter dem Motto „Klimaschutz beginnt beim Papier“ stand die Fortbildung des Kommunalen Energiemanagements (KEM), die Erzieherinnen und Erzieher am 26. Februar 2013 für einen bewussteren Umgang mit Papier sensibilisieren sollte. Die Referentinnen Petra Stechele (Lehrerin) und Ute Michallik (ehrenamtliche Sprecherin der Lokalen Agenda 21) nannten erschreckende Fakten zum immer weiter steigenden Papierverbrauch: So werden 17 Prozent des Zellstoffs für die Papierherstellung aus den stetig schrumpfenden Urwäldern im Amazonasgebiet, dem Westen Kanadas, Sumatra, Südostasien und Sibirien gewonnen. Die Folgen: Verlust an Artenvielfalt, Klimaerwärmung aufgrund der sinkenden Kapazitäten zum CO2-Abbau und soziale Probleme durch die Vertreibung der indigenen Bevölkerung. Leider sorgen Vorurteile noch immer dafür, dass der Umstieg auf Recyclingpapier skeptisch gesehen wird. Dabei muss dieses weder graubraun sein, noch verursacht es Papierstau bei Drucker und Kopierer.
Weil die Auswirkungen des Papierverbrauchs so gravierend für Klima und Natur sind, ist Bewusstseinsschaffung schon im Vorschulalter wichtig. Hierfür bietet sich das Thema Wald an, um den Kindern das Thema zu veranschaulichen. Auch ein Gedankenspiel zur Frage „Wie sähe ein papierfreier Tag aus?“, dient dazu, die Allgegenwärtigkeit von Papier in unserem Alltag deutlich zu machen. Bei der Büroarbeit, die ja auch in Kitas anfällt, sollte man besonders auf die Verwendung von Recyclingpapier achten. Grundsätzlich ist das beste Papier aber das, das nicht verbraucht wird: Deshalb so wenig wie möglich ausdrucken und das verwendete Papier beidseitig bedrucken!
Text: Katja Walter