NANU!-Netzwerktreffen vom 10. April 2013 im Sozialgebäude im Botanischen Garten Augsburg

Die insgesamt 15 Teilnehmer des NAUN!-Netzwerktreffens wurden von Martin Trapp dem 2. Vorsitzenden des NANU! e.V. begrüßt. Anschließend fand ein Fachvortrag, gehalten von Herrn Streicher vom LBV Landsberg, statt.

Das Thema des Fachvortrages lautete „Gärtnern ohne Torf, denn Torf gehört ins Moor“. Es ist sozusagen ein Umdenken notwendig, da viele Bürger gar nicht wissen woher ihre Blumenerde kommt. Die Blumenerde besteht nämlich zu einem sehr großen Anteil aus Torf der aus 10.000 Jahre alten Mooren stammt. Diese werden kostenlos abgebaut und in jedem Gartencenter verkauft. Dadurch werden die Moore immer kleiner. Deswegen hat der LBV Landsberg die Aktion gestartet, man solle nur noch Torffreie Produkte kaufen und hat sich deswegen mit vielen Gartencentern und Baummärkten in Verbindung gesetzt und diese aufgeklärt, dass es zumindest für die Hobbygärtner eine bessere Lösung gibt. Zum einen Baumrinden, die kompostiert werden müssen oder die Kokosfaser, die mit dem Schiff nach Deutschland gebracht werden muss. Die Ökobilanz des Schiffes ist aber nicht schlechter als die Ökobilanz eines LKWs der billigen Torf aus Osteuropa nach Deutschland bringt. Dort wird nämlich auch Torf abgebaut. Neben der Information an die Gartencenter kaufte der LBV Landsberg eine 20 ha große Moorfläche und renaturierte diese. Die Rinde die als guter Ersatz für Torf dient wird momentan noch größten Teils als Brennmaterial verwendet, da diese im Zuge der Biogasanlagen subventioniert wird. Der hohe Ausstoß von CO2 durch die Verbrennung und die hohe Rauchentwicklung sind ein weiteres Problem, das neben der Zerstörung der Moore, damit beseitigt werden könnte. Insgesamt verbraucht man in Deutschland 12 Mio. m³ Torf im Jahr, 8 Millionen m³ entstammen aus heimischen Mooren. Für große Anbaubetriebe muss nach und nach für Ersatz gesorgt werden, da  die Menge an ähnlichen Produkten, wie Torferde noch nicht komplett für die Erwerbswirtschaft reicht. Jedoch sind hier vor allem die Hobbygärtner angesprochen Torffreie Produkte zu erwerben. Die Aktion soll bewirken, dass es in jedem Baumarkt und Gartencenter mindestens ein Torffreies Produkt gibt. So besteht vielleicht die Hoffnung, dass nach und nach torffhaltige Produkte aus dem Sortiment verschwinden.

Neben dem Fachvortrag von Herrn Streicher teilten nach und nach die anderen Akteure des Treffens ihre Informationen mit, darunter auch Frau Röder, die auf den Netzwerkrundbrief hinwies.

Text: Sarah Spengler